Lebensmittellieferketten am Beispiel von Kaffee

 Lebensmittellieferketten


Lieferketten sind Netzwerke von Verkehrsträgern und Transportmitteln, die einen ununterbrochenen Transport von Gütern vom Ausgangsort zum Zielort sicherstellen sollen. Laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führt die Globalisierung dazu, dass Unternehmen Produktionsschritte in entfernte Länder verlagern oder Lebensmittel über weite Wege transportiert werden. Demnach ist „keine andere große Industrienation so intensiv in internationale Lieferketten eingebunden wie Deutschland“ - https://www.bmz.de/de/themen/lieferketten/. Neben der Textil- oder Automobilindustrie hängt insbesondere auch die Lebensmittelindustrie sehr stark von funktionierenden Lieferketten ab.


An der Hochschule Merseburg forschen wir an der Lieferkette „Kaffee“.


Globalisierte Lieferketten haben auch ihre Schattenseiten – unser Wohlstand und die wirtschaftlichen Chancen der Entwicklungs- und Schwellenländer sind durch Liefer-
ketten eng miteinander verbunden. Das bedeutet:


Wir tragen eine Verantwortung!


Diese Verantwortung sehen auch die Konsument:innen und machen ihre Kaufentscheidung zunehmend davon abhängig, dass Kaffeeanbieter:innen nachhaltige Lieferketten einhalten und nachweisen. Doch hier kommt Nachhaltigkeit in jeder Bohnees häufig zu Asymmetrien in der Informationskette. Die Lieferkette am Beispiel von Kaffee zeigt, dass zahlreiche Akteur:innen in dieser zusammenwirken und Informationen nicht immer vollständig und korrekt weitergegeben werden. Über die Anzahl der einzelnen Zwischenschritte können sich fehlende oder falsche Informationen schließlich zu Asymmetrien summieren.


Diese anhand eines konkreten Beispiels zu analysieren und darzulegen, ist Ziel unseres Forschungsprojekts. Hierfür arbeiten wir eng mit Familie Alvarez zusammen. Sie betreibt eine Kaffeeplantage im Südwesten Antioquias (Kolumbien/Südamerika) auf einer Höhe von 1550-1650 m. Das Familienoberhaupt Don Yayo trägt hier noch die Verantwortung für den gesamten Prozess. So soll eine Analyse der gesamten Lieferkette im Hinblick auf Informationsasymmetrien ermöglicht werden.

 

Letzte Änderung: 29.11.2023 - Ansprechpartner: Michael Kauert